HYPERION ++ (2015)

Ein Solo-Projekt mit Jan Dieter Schneider („Die andere Heimat“) zu Politik und Ästhetik

Wie kann das Theater politisch relevant handeln? Um dieser Frage nachzugehen, collagiert der Abend HYPERION++ Texte von Hölderlin, Büchner und des Comité Invisible, denen Jan Dieter Schneider in diesem Soloabend nuancenreich nachspürt. Man hört – in hymnischer Sprache – Rassentheorien des späten 18. Jahrhunderts und im nächsten Moment Aufrufe zur Revolution, die kurz darauf wieder verhallen. Oder doch nicht?  Der Theaterabend HYPERION ++ lotet den Schwebezustand zwischen Deklamation, Agitation, Handlungsverzicht und Melancholie aus.
In Edgar Reitz‘ preisgekröntem Film „Die andere Heimat“ (2013) spielte Jan Dieter Schneider die Hauptfigur des Jakob Simon, die eine Form des Widerstands gegen die Prämisse der Nützlichkeit leistet. Vielleicht, so die These des Abends, lässt sich durch die Betonung des Ästhetischen das Gegenteil des agitativen Widerstands herbeiführen und stattdessen ein viel größerer Zweifel an den gegenwärtigen Lebensbedingungen formulieren.

Regie: Sebastian Blasius
Performance: Jan Dieter Schneider

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